Archäologische Hauptuntersuchungen im Baugebiet „Am Buchenweg“ in Rerik

Vor Erschließungsbeginn werden mögliche Funde gesichert

Ausgrabungen in Rerik (© LGE I M. Gralak)

Auf dem Areal des neuen Baugebietes „Am Buchenweg“ im Ostseebad Rerik haben die archäologischen Hauptuntersuchungen begonnen. Dort, wo schon bald neue Wohnhausgrundstücke entstehen werden, legen Dr. Lars Saalow und sein Team vom Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege M-V seit Anfang April den Boden frei, um eventuell vorhandene archäologische Vorkommen zu sichern.

„In einer Voruntersuchung hatte es mehrere historische Funde aus verschiedenen Epochen gegeben, die weitere archäologische Grabungen notwendig machen“, berichtet Carsten Unger, Projektleiter bei der LGE Mecklenburg-Vorpommern GmbH, die das  Areal als neues Wohnhausgebiet entwickelt. „Wir haben deshalb mit dem Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege eine Vereinbarung zur Bergung archäologischer Funde geschlossen.“

Die Archäologen fanden während der ersten Untersuchung bereits Hinweise auf bis zu 4000 Jahre alte Siedlungsüberreste. Insgesamt entdeckten sie mehr als 100 Befunde, die zu Hinterlassenschaften von Siedlungsarealen der Steinzeit und der Bronzezeit gehören. Darunter sind Siedlungshorizonte, Grubenbefunde, Feuerstellen, Gräben und Pfostengruben. Bedeutend ist vor allem die Entdeckung eines bronzezeitlichen Bestattungsplatzes: Ziemlich genau in der Mitte des Gebietes, auf einer Geländekuppe, bargen die Experten ein ungewöhnliches Urnengrab. Die Urne befand sich in einem groben, braunroten, tonnenförmigen Topf, der von einem weiteren Gefäß abgedeckt war. Um die Gefäße war ein partieller Steinschutz aus vier faustgroßen Steinen aufgebaut. In der Nähe dieser Urnenbestattung entdeckten die Experten außerdem eine Grabgrube mit Standspuren eines ehemaligen Steinkreises sowie ein Brandgrubengrab.

Mögliche weitere historische Relikte gilt es nun in der archäologischen Hauptuntersuchung zu sichern. "Ich freue mich, dass wir mit den ersten Vorbereitungen für das neue Baugebiet den Menschen in Rerik einen Einblick in den bisher unbekannten Teil ihrer Geschichte ermöglichen können", so Robert Erdmann, Geschäftsführer der LGE Mecklenburg-Vorpommern GmbH. „Sobald die archäologischen Grabungen abgeschlossen sind, werden wir mit den Erschließungsarbeiten beginnen, um vielen schnellstmöglich auch den Wunsch erfüllen zu können, ein eigenes Wohnhaus zu bauen. Wohneinheiten in Rerik sind stark nachgefragt. Wir sind zuversichtlich, dass wir im Sommer mit der Erschließung des Baugebietes starten.“

Läuft alles nach Plan, wird im Frühsommer 2022 die Hochbaureife erreicht. Insgesamt werden 35 Baugrundstücke für Wohnhäuser entstehen, die eine Grundstücksfläche von ca. 600 bis ca. 1.400 Quadratmetern haben werden. Interessenten können sich gerne schon jetzt melden.