REFERENZ
Das 1575 erbaute Schloss zählt zu den wenigen erhaltenen Herrenhäusern der Renaissance in Vorpommern. Wir koordinierten die Restaurierung des geschichtsträchtigen Kulturerbes.
In Vorpommern, direkt am Naturpark Flusslandschaft Peene liegt das zauberhafte, für jedermann zugängliche Wasserschloss Quilow. Nach der Wende erging es dem Schloss wie vielen anderen Gutshäusern in der Region: Leerstand, Verfall, fehlgeschlagene Sanierungsbemühungen. Doch der Förderverein Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern ließ das brach liegende Gebäude mit unserer Hilfe in ein Juwel verwandeln. Nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten öffnete das Schloss 2020 seine Türen.
Heute ist das Wasserschloss ein offenes Haus für Einheimische, Gäste, Urlauber. Mit Kunst, Kultur, Workshops, Lesungen und Ausstellungen haben die Betreiber den fast verloren geglaubten Mauern neues Leben eingehaucht. Sie sind auf dem besten Wege, das Wasserschloss Quilow zu einer touristischen Basisstation für die gesamte Region zu entwickeln, mit immer neuen Ideen und großer Tatkraft. Eine Touristeninformation und ein Café, das Ausflügler anzieht, gibt es bereits.
Die „Macher“, das waren in den ersten Jahren Uwe-Moritz Eichler und Dirk Lagall, im Auftrag des Fördervereins Stiftung Kulturerbe. Viele Jahre haben sie sich der Wiederbelebung des Anwesens gewidmet, begannen schon 2012 mit den Planungen, um das vom Verfall bedrohte Schloss im Sinne der „gläsernen Denkmalpflege“ für die Nachwelt zu erhalten. Ihr Engagement und ihr Nutzungskonzept haben uns überzeugt. Unsere Kollegen in Rostock organisierten Fördermittel, übernahmen das Finanzierungsmanagement, die Vergabeverfahren und die Projektsteuerung.
Für die Restaurierung wurden vom Wirtschaftsministerium Mittel in Höhe von 90 % der förderungsfähigen Kosten aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. Den Eigenanteil von ca. 513.000 Euro zzgl. nicht förderungsfähiger Kosten konnte der Förderverein Stiftung Kulturerbe mithilfe mehrerer weiterer Fördermittelgeber und Freunde aufbringen.
Die Restaurationszeit dauerte drei Jahre und wurde von einem interdisziplinären Planungsteam um die Architekten von DIENSTLESITUNG DENKMAL begleitet. Während der rund 5,08 Millionen Euro teuren Sanierung wurde das über 440 Jahre alte Schloss zu einem multifunktionalen Haus umgerüstet. Dies erforderte eine barrierefreie Erschließung über den Haupteingang, eine Modernisierung des gesamten Innenbereiches und der Außenhülle.
Im Erdgeschoss befinden sich heute die Touristeninformation und das Café, in den beiden oberen Etagen die Ausstellungs- und Veranstaltungsräume. Auch der Festsaal unter dem Dach, der Flur mit den historischen Wandmalereien und der historische Treppenturm wurden instandgesetzt. An der Fassade gab es umfangreiche Sanierungsarbeiten, die Putze aus verschiedenen Jahrhunderten wurden erhalten und gesichert. Schließlich sind auch Fenster, Türen, Dach und die alten Dielenfußböden im Bestand gesichert und da, wo es möglich war, aufgearbeitet worden. Eine besondere Herausforderung war die Behebung der substanziellen statischen Schädigung sowie der Um- und Rückbau der vorhandenen Stahlkonstruktion.
Sie möchten mehr über dieses Projekt erfahren? Kontaktieren Sie uns jederzeit gern.
Catrin Böhme
LGE Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Biestower Damm 10a
18059 Rostock